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Das Global Phenological Monitoring (GPM) Programm

Um die weitere Expansion der phänologischen Gärten voranzutreiben, wurde auf Initiative der Phänologischen Kommission der Internationalen Gesellschaft für Biometeorologie (ISB) im Jahre 1993 das Global Phenological Monitoring (GPM) Programm gegründet. Die Koordination des GPM-Programms übernahm bis 2023 Prof. Dr. Frank-M. Chmielewski von der Humboldt-Universität zu Berlin. Nun ist das GPM-Programm im Netzwerk der Internationalen Phänologischen Gärten integriert und wird von der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt koordiniert. Der Muttergarten befindet sich seit Gründung in Abstatt (Deutschland; GartenBaumschule Krauß).

Nachdem in den Jahren 1998 und 1999 die ersten Pflanzungen in Deuselbach, Blumberg und Tharandt vorgenommen worden sind, konnten die ersten phänologischen Beobachtungen im Jahr 2000 gemeldet werden. Im Jahr 2002 wurden Gärten in Peking/China (bis 2006) und Milwaukee/USA eröffnet und in der Folge kamen weitere Gärten in Deutschland, der Tschechischen Republik, Estland, Italien, der Slowakei und der Türkei dazu. Aktuell umfasst das Programm 26 aktive phänologische Gärten in vier Ländern. Zudem beteiligen sich unterschiedliche Forschungseinrichtungen und auch Schulen an dem Programm, wodurch Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit erhalten, sich mit der Wissenschaft vertraut zu machen.

Das GPM-Programm stellt ein standardisiertes phänologisches Monitoringprogramm dar, welches ebenso wie das Netzwerk der Internationalen Phänologischen Gärten auf vegetativ vermehrten, d.h. genetisch identischen Pflanzen, beruht. Die phänologische Beobachtung dieser Pflanzen ermöglicht genauere Schlussfolgerungen über den Einfluss der Temperatur. Im GPM-Programm sind 16 wirtschaftlich bedeutende Obstbäume sowie Parksträucher und Frühlingsblumen integriert, die eine breite geografische Verbreitung und/oder ökologische Amplitude aufweisen. Das Standardprogramm umfasst Obstbäume wie Apfel-, Kirsch-, und Birnbäume, das sogenannte 'Blühphasenprogramm' Ziersträucher wie Forsythie, Flieder, Besenheide sowie das Schneeglöckchen. Aufgrund unterschiedlicher Umweltbedingungen gibt es einige Gärten, die nur das Standardprogramm beobachten, und Gärten, die eine reduzierte Anzahl von Arten vor Ort haben. 

 

Historie

 

1993                          Initiative zur Gründung des GPM-Programms durch die Phänologische Kommission der Internationalen Gesellschaft für Biometeorologie (ISB) auf dem 13. ISB-Kongress in Calgary (Kanada) 
1995Erarbeitung eines Konzepts zur Umsetzung des Programms bei einem Treffen, veranstaltet vom DWD in Offenbach 
1996Abschluss der Vorbereitungen für das GPM-Programm auf dem 14. ISB-Kongress in Ljubljana (Slowenien) 
1998 und 1999Pflanzung der ersten GPM-Pflanzen in Deutschland (Deuselbach, Blumberg und Tharandt) 
2000Meldung der ersten phänologischen Beobachtungen  
2002Gründung von Gärten in Peking/China (bis 2006) und Milwaukee/USA sowie weiteren Gärten in Deutschland, der Tschechischen Republik, Estland, Italien, der Slowakei und der Türkei